Theater
Tempus fugit:
Peer Gynt
Info
Peer Gynt
Vorwort
Wir, die 12. Klasse der Freien Waldorfschule Lörrach, haben uns zusammen mit Karin Maßen und dem Team von Tempus Fugit für das Drama „Peer Gynt“ entschieden. Es hat uns besonders gut gefallen, da es eine Geschichte ist, die von einem jungen Mann handelt, der auf der Suche nach seinem eigenen Ich ist und dabei in der ganzen Welt seine Erfahrungen sammelt. Der Bezug zu uns selbst und zu der heutigen Zeit wird zusätzlich durch kleine Episoden aus dem Buch „Into the wild“ und eigenen Statements unterstrichen.
Peer Gynt – „sei dir selbst genug“
Die Figur des Peer Gynt stammt ursprünglich aus einem schwedischen Feenmärchen und wurde 1867 von Henrik Ibsen für sein Drama aufgegriffen. Peer ist ein Bauernjunge, der davon träumt Kaiser zu werden. Er ist ein Hochstapler, versucht stets der Realität zu entfliehen und ist bekannt für seine Lügengeschichten. Peer macht keinen Hehl daraus, dass er Frauen mag und nimmt sich auch gerne was ihm gefällt. Solveig, die aus seinem Dorf stammt, ist Peers große Liebe. Doch diese Liebe kann sich Peer nicht eingestehen und verdirbt durch sein Verhalten jede Zusammenkunft mit Solveig. Ständig widmet er sich anderen Frauen. So entführt er zum Beispiel bei einer Hochzeitsfeier die Braut Ingrid und flüchtet mit ihr in die Berge, verlässt sie dort jedoch gleich wieder. Bei den Trollen will er die Königstochter heiraten. Bemerkt aber schnell welch skrupellosen Umgang die Trolle haben und kann ihnen gerade noch entkommen. Bei den Beduinen hat es ihm die Tänzerin Anitra angetan. Peer reist durch die ganze Welt und ihm widerfahren irrsinnige Abenteuer. Er lebt nach dem Leitsatz „sei dir selbst genug“, passe dich überall an und ziehe aus allem deinen Vorteil. Dadurch schafft er es jedoch nie wirklich „er selbst“ zu sein, denn er läuft vor sich selbst davon. Sein Leben gleicht einer Zwiebel, viel Schale jedoch keinen Kern. Am Ende muss er sogar um seine Seele kämpfen, mehr verraten wir noch nicht….
Henrik Johan Ibsen
Ibsen wurde am 20. März 1828 in Skien, Norwegen, als ältester Sohn einer vornehmen Familie, geboren. Von 1844 bis 1850 absolvierte Henrik Ibsen eine Ausbildung als Apotheker. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Literatur. So vollendete er 1850 sein erstes Stück, das historische Revolutionsdrama „Catilina“. Im Jahr darauf wurde Henrik Ibsen Dramaturg am norwegischen Nationaltheater in Bergen, und 1857 übernahm er die künstlerische Leitung des Norske Teatret in Kristiana, das allerdings fünf Jahre später Konkurs anmelden musste. 1858 heiratete Henrik Ibsen Suzannah Thoresen, eine Pfarrerstochter aus Bergen. Sie bekamen einen Sohn zusammen. Von 1864 bis 1891 lebte Henrik Ibsen abwechselnd in Deutschland und Italien. Er schrieb Peer Gynt 1867 während seines freiwilligen Exils in Italien, vor allem auf Ischia und in Sorrent. Dann kehrte er nach Oslo zurück und starb dort am 23. Mai 1906.
Edvard Hagerup Grieg
Nach seinem großen Erfolg mit der Dichtung Peer Gynt plante Ibsen dieses Werk als Bühnenstück umzuarbeiten. Er beauftragte Edward Grieg die Musik dazu zu schreiben, da dieser schon zuvor Gedichten von Ibsen vertont hatte und das nötige Feingefühl dafür besaß. So arbeitete Grieg 22 Sätze für die einzelnen Szenen aus, die sehr genau den Wünschen und Vorstellungen des Autors entsprachen. Grieg selber empfand die Musik teilweise sogar als abstoßend und hoffte, dass das Publikum die Ironie und Märchenhaftigkeit der Stücke verstehen würde. 1876 wurde die Bühnenversion mit der Musik Griegs uraufgeführt und kann als großer Erfolg gewertet werden, so dass schließlich acht ausgewählte Stücke in zwei Orchestersuiten zusammengefasst wurden, die heute zu den bekanntesten Werken der Romantik zählen und deren Themen auch in zeitgenössischer Musik häufig Verwendung finden.
Into the wild
„Into the wild“ ist eine Geschichte von einem jungen Mann, der eine Reise wagt und dabei sein Leben verliert. Chris McCandless will aus den gesellschaftlichen und familiären Normen ausbrechen, genau wie Peer Gynt. Beide reisen von Ort zu Ort und versuchen sich selbst zu finden, womit sich viele von uns identifizieren können. Deshalb haben wir uns entschieden, einige Passagen in unser Stück einzubauen. Auf der zweijährigen Reise stellt sich Chris immer wieder Herausforderungen in der Wildnis, wobei er sich stets neu findet. Letztendlich wird seine eigene Freiheit zu einem Problem, denn sein persönlich großes Abenteuer, in der Wildnis von Alaska zu überwintern, endet mit seinem Tod. Anhand von Zeitzeugen und seiner Tagebücher wurde seine Reise von Jon Krakauer rekonstruiert.
Daten
von Henrik Ibsen
Gruppe
12. Klasse der Freien Waldorfschule Lörrach
Credits
Produktionsteam
Regie
Karin Maßen
Tempus fugit Team
Sebastian Palzer
Esther Kammüller
Onur Agbaba
Carolin Schröder
Lukas Kettelhack
Annika Greiner
Matthias Meier
Anna-Lena Hitzfeld
Annika Schweizer
Fabian Eyer
Tim Krause
Licht
André Kulawik