Theater
Tempus fugit:

Die Verschwörung des Fiesco zu Genua

Alexander Feierabend
Alexander Stutz
André Kulawik
Antonia Rehfuess
Birgit Lorenz
Doris Schmidiger
Gisela Schlageter
Hansjörg Bigler
Ilona Zarypow
Isa Rothenfels
Jana Haberkern
Johanna Jeske
Lilly Tiemeyer
Linde Adelmann
Lisa Feller
Luise Maria Schmidt
Lukas Kettelhack
Max Bendl
Sebastian Palzer
Winfried Kirst

Fotos: Karin & Thomas Quartier

Info

Zum Stück

Genua 1547: Der Doge Adreas Doria, ein Greis von 80 Jahren, regiert über die
Handelsmetropole Genua, doch es droht die Gefahr, dass sein tyrannischer
Neffe Gianettino Doria sein Nachfolger werden wird. Das missfällt vielen Nobili
in der Stadt. Es entsteht ein Bund von Verschwörern, in dessen Dunstkreis
sich auch Fiesco, der Graf von Lavagna, bewegt. Doch Fiesco lässt die
Verschwörer im Unklaren. Wird er aktiv an der Verschwörung teilnehmen?
Warum bändelt er mit Gianettinos Schwester an? Ist er überhaupt noch
politisch motiviert? Die Verwirrung wächst.

Schließlich führt die Schändung der Tochter des Republikaners Verrina durch
Gianettino zum Auslöser für die Vorbereitung der Verschwörung – der private
Übergriff löst eine politische Aktion aus.

Schiller verpackt die auf einer historischen Begebenheit beruhenden
Geschichte mit ironisierenden und überraschend aufgeklärten frivolen
und direkten Dialogen. Die Vorlage bietet ihm komödiantisches Potential
für eine unerhört kriminalistische Groteske, die Parallelen zur heutigen
Gesellschaft aufweist – Tyrannei und den Mythos vom Glück als eine allzu
menschliche Dimension. Für den jungen Schiller stand die Formulierung
der Freiheitsforderung als ästhetischer Ansatz im Zentrum, welche nicht nur
Gefühl und Trauer, sondern auch Scherz, Satire und Ironie beinhaltet.

Zur Gruppe

Seit 2009 existiert die generationenübergreifende Theatergruppe von Tempus
fugit, um den Austausch von Jugendlichen und Senioren durch gemeinsames
Theaterspiel zu fördern. Nachdem im ersten Jahr eine Szenencollage
entwickelt und gezeigt wurde konnte die Gruppe in der Spielzeit 09/10 unter
der Regie von Eva Gruner ihre erste Eigenproduktion auf die Bühne bringen.
In der Spielzeit 10/11 übernahm die Regisseurin Ilona Zarypow die Leitung
der generationenübergreifenden Gruppe. „Die Verschwörung des Fiesco zu
Genua“ ist bereits die fünfte Produktion unter ihrer Regie.

Hintergrund

Als Inspiration diente Friedrich Schiller die Verschwörung des Giovanni Luigi
de Fieschi gegen Andrea Doria in Genua des Frühjahrs 1547. Die historische
Wahrhaftigkeit war Schiller hierbei ein wichtiges Werkzeug, er studierte intensiv
die Hintergründe der Verschwörung. Allerdings nicht, um diese wahrhaftig
wieder zu geben, sondern um seinen dramatischen Charakteren, die er selbst
formte, ein historisch wahrhaftiges Fundament zu verleihen. Schiller selbst
war sich bis kurz vor Ende nicht sicher, wie Fiescos Geschichte ausgehen
würde und hat somit Fiesco so handeln lassen, dass alle Möglichkeiten bis
zum Schluss offen bleiben.

Zum Autor

Friedrich Schiller (geb. 10. November 1759 in Marbach am Neckar) gilt als
einer der bedeutendsten deutschen Lyriker und Dramatiker. Neben Wieland,
Goethe und Herder war er Teil des Viergestirns der Weimarer Klassik. Nach
der erfolgreichen Premiere von „Die Räuber“ begann Schiller mit seinem
zweiten Werk „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“.

Zur Zeit der Veröffentlichung befand sich der Autor aufgrund seines
provozierenden Stückes „Die Räuber“ auf der Flucht. Diese führte ihn zunächst
nach Mannheim. Dort liest der junge Autor im September 1782 sein Stück
„Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ vor Schauspielern des Mannheimer
Theaters und überzeugte mit seinem Drama. Bereits 1783 bietet der Intendant
des Nationaltheaters in Mannheim Schiller eine Stelle als Theaterdichter an
und veröffentlicht noch im selben Jahr „Kabale und Liebe“. Nachdem Schiller
1784 wegen einer Malariaerkrankung vom Nationaltheater entlassen wurde,wuchs seine finanzielle Not.

Nach seiner Genesung folgten weitere Veröffentlichungen und Reisen,
bei denen er unter anderem auch Goethe kennenlernte. 1791 erkrankte Schiller erneut. Dies brachte ihm zeitweilig eine Pension aus Spenden seiner Anhänger,die es ihm ermöglichte,sich ohne finanzielle Sorgen ausschließlich seinem künstlerischen Schaffen zu widmen. 1805 starb er im Alter von 46 Jahren an einer Lungenentzündung in Weimar.

Wir danken

Wir danken der Stadt Lörrach, dem Kulturamt Weil am Rhein und dem
Kulturamt Rheinfelden für ihre Unterstützung. Ein großes Dankeschön geht
auch an die Bernd Kiefer Gerüstbau GmbH für die provisorische Feuertreppe
in der Stadtmission. Weiterhin danken möchten wir dem Fritz-Berger-Fonds
Lörrach für die Unterstützung und dem Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst für die Förderung sowie allen Sponsoren und Paten.

Daten

Von: Friedrich Schiller

Gruppe

Ensemble: Generationenübergreifende Gruppe

Credits

Besetzung

Winfried Kirst

Sebastian Palzer

Max Bendl

Hansjörg Bigler

Lilly Tiemeyer

Antonia Rehfueß

Jana Haberkern

Luise Maria Schmidt

Birgit Lorenz

Doris Schmidiger

Gisela Schlageter

Linde Adelmann

Produktionsteam

Regie

Ilona Zarypow

Regieassistenz

Johanna Jeske

Bühne/Licht

Lukas Kettelhack

Kostüm

Isa Rothenfels

Musik/Ton

Alexander Feierabend

Grafik/Programm

Alexander Stutz

Produktionsleitung

Lisa Feller

Technische Leitung

André Kulawik

Maske

Maske DUOnaski

×