Theater
Tempus fugit:

20 Jahre Nur Mut: Ein tolles Jubiläum

Am Donnerstagabend stand das Berufsorientierungsprojekt „Nur Mut“, mit dem das Theater Tempus fugit seit 20 Jahren erfolgreich an Schulen zu Gast ist, und damit eine wichtige Brücke zu Ausbildungsbetrieben in der Region darstellt, im Mittelpunkt eines Festakts mit rund 30 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Bildung und Politik im Theaterhaus.

Anstelle eines Grußworts ließ Theaterleiterin Karin die jungen Spieler*innen des aktuellen Spielzeitteams zu Wort kommen. Was denkt ihr über die Berufswahl, was fällt euch einfach, was ist schwer? Damit war das Thema eröffnet. Gemeinsam mit Diana Stöcker, MdB, sprach Karin Maßen anschließend über die Anfänge von „Nur Mut“. Die beiden Frauen hatten das spannende Projekt vor 20 Jahren gemeinsam auf den Weg gebracht. Diana Stöcker, damals Innocel-Geschäftsführerin hatte seinerzeit einen Bedarf erkannt: Wie kommen junge Menschen über Praktika in Kontakt mit der Berufswelt, lebensnah und lebenspraktisch? Das Theater bot sich als idealer Botschafter und Brückenbauer zwischen Jugendlichen und Unternehmen an – und ist es bis heute geblieben.

Wie wichtig die Themen Berufsorientierung und Zukunftsplanung nach wie vor sind, zeigte insbesondere die von Lörrachs einstiger Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Blum moderierte Podiumsdiskussion, die unter der Überschrift „´Nur Mut` – was erwartet uns in der Zukunft?“ den Blick auf die Weiterführung des Projekts lenkte. An der wortstarken Runde beteiligten sich Horst Eckert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Lörrach, die Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker, der leitende Lörracher Schulamtsdirektor Dr. Rudolf Schick, sowie Alexander Käppele, Ausbildungsleiter bei ARaymond und Theaterleiterin Karin Maßen. Alle Teilnehmer*innen der munteren Runde unterstrichen die Einmaligkeit von „Nur Mut“, die sich vor allem darauf gründet, dass das Forum-Theaterstück von jungen Menschen für ein jugendliches Publikum aufgeführt wird und damit eine Ansprache auf Augenhöhe ermöglicht.

Auf einem sich wandelnden Arbeitsmarkt, der durch einen zunehmenden Mangel an Fachkräften kennzeichnet, sei es doch im Interesse der Wirtschaft sich für den Fortbestand von „Nur Mut“ weiterhin zu engagieren und dieses Engagement möglicherweise auch noch auszubauen, drängte Gudrun Heute Blum und lenkte das Gespräch zum Abschluss auf das Thema der Finanzierung. Die Anregung wurde von den Teilnehmer*innen des Podiums begrüßt. Im Nachklang des Jubiläumsabends wollen die Vertreter von Wirtschaft, Schulen, Politik und der Arbeitsagentur gemeinsam Wege ausloten, wie das Projekt „Nur Mut“, das bislang rund 35.000 Schüler*innen erreicht hat, auf zukunftsfähige Füße gestellt werden kann.

„Nur Mut“, das erfolgreiche Zukunfts- und Berufsorientierungsprojekt von Theater Tempus fugit feiert sein 20jähriges Jubiläum. Es freut uns sehr, dass einige unserer Partner „Nur Mut“ bereits seit vielen Jahren unterstützen und ermöglichen.

Dazu zählen unter anderem ARaymond und naturenergie.

In den nachstehenden Videoclips könnt ihr sehen, weshalb diese beiden Firmen sich für eine Partnerschaft mit Theater Tempus fugit und „Nur Mut“ entschieden haben.

ARaymond – Partner von „Nur Mut“
naturenergie – Partner von „Nur Mut“
53 Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz haben über Tyrannei geschrieben – und ihre Worte auch auf die Bühne gebracht Fotos: Mio Trillitzsch

Am Donnerstag sind die trinationalen Schreibwerkstätten mit Jugendlichen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz am Theater Tempus fugit mit einer gemeinsamen Aufführung aller Beteiligten zu Ende gegangen. 52 Schüler*innen des Lörracher Hebelgymnasiums, des Collège René Schickele in St. Louis und der Sekundarschule De Wette aus Basel haben während drei arbeitsintensiven Tagen und unter der Anleitung von fünf Autor*innen in gemischten Gruppen zum Thema: „Wider die Tyrannei!“ gearbeitet.

Im Projektzeitraum vom 13. Bis 16. November sind eine Vielzahl eigener Texte der Schüler*innen unter professioneller Anleitung entstanden, darunter Gedichte, Dialoge, aufreibende innere Monologe, Wutreden und zuletzt ein mitreißender Battle-Rap, für den die jungen Teilnehmer*innen neue Worte und Reime fanden, um sich einmal ordentlich die Meinung zu sagen, ohne dabei in rassistische, sexistische oder homophobe Stereotype zu verfallen.

Mitglieder des Spielzeitteams, die die Gruppen während der Projekttage begleiteten, haben dabei mitgeholfen das entstandene Wortmaterial in eine szenische Aufführung einzubinden. Neben dem Austausch über Sprachgrenzen hinweg, stand die Auseinandersetzung mit dem diesjährigen Thema der Schreibwerkstätten im Fokus des gemeinsamen kreativen Schaffens der Projektteilnehmer*innen. Was ist Tyrannei, was Machtmissbrauch? Wie erleben Betroffene den Kreislauf aus Angst, Ohnmacht, Wut aber auch Hoffnung und Gemeinschaft?

Die eingeladenen Autor*innen Alexander Stutz, Tim Holland, Valerie Batailler, Nétonon Noel Ndjékéry und Julia Jacob präsentierte am Donnerstagabend bei einer Autorenlesung am Theater zum finalen Abschluss auch noch eigene Texte im Rahmen einer Autorenlesung.

Die trinationalen Schreib- und Kreativwerkstätten werden, ebenso wie die anschließende Autorenlesung, gefördert durch die Stadt Lörrach und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms Orte der deutschen Demokratiegeschichte.

Was haben die Köpfe der Badischen Revolution gedacht, was hat sie motiviert, sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen? Unsere Schauspieler*innen Laura Huber, Lisa Wilfert, Till Lang und Elias Füchsle haben für die aktuelle Sonderschau im Dreiländermuseum „Der Ruf nach Freiheit – Revolution 1848/49 und heute „ Originaltexte der Revolutionär*innen Gustav Struve, Friedrich Hecker, Emma Herwegh und Amalie Struve vor Kamera eingesprochen. Auch unser Spielzeitteam ist zur Frage „Was bedeutet Freiheit für mich?“ in den drei Filmbeiträgen der Schau zu sehen.

Video: Malte Schuster

DLM_Broschuere_Der_Ruf_Nach_Freiheit_2023_10_16_Final_WEB_72dpiHerunterladen

In der Infobroschüre zur Herbststaffel `23 von „Nur Mut 2.0“ können Sie/könnt ihr Näheres über das Projekt zur Zukunfts-und Berufsorientierung erfahren.

Theater_Tempus_fugit_Infobroschuere_Nur_Mut_Herbst_2023-komprimiertHerunterladen

Hier gibt es unser neues Spielzeitheft als E-Paper zum Herunterladen und Durchblättern – mit Infos zu unseren neuen Stücken, Wideraufnahmen, dem Spielzeitteam und spannenden Projekten. Auf geht’s in die neue Spielzeit!

https://www.yumpu.com/de/embed/view/bLaed9jkcmnqlVMw


Spielzeitheft 23/24

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