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AufBruch Deutschland
Fotos: Thomas Quartier
Info
Zum Stück
Elf Spielerinnen und Spieler der Jugendtheatergruppe Rheinfelden treffen auf elf Jugendliche aus der Gemeinschaftsunterkunft Rheinfelden, die aus Gambia, Afghanistan, Syrien, Serbien, Albanien und Pakistan kommen. Durch Interviews und in Gesprächen versuchen die Spielerinnen und Spieler eine Ahnung davon zu erhalten, wie es war, aufzubrechen, die Heimat zu verlassen. Was unterscheidet das Leben zuhause von dem Leben in Deutschland? Was vermissen die Flüchtlinge im fremden Land? Welche Wünsche und Träume haben sie? Aus den gesammelten Texten ist ein Stück entstanden, in dem die Jugendtheatergruppe Rheinfelden gemeinsam mit den Flüchtlingen Geschichten erzählt. Sie handeln von Heimat, vom Fremdsein und Zurücklassen, von Hoffnung, Freundschaft und Missverständnissen.
Zur Entstehung
Die Projektidee entstand im Rahmen des Spielzeitprojektes „AufBruch ANGST“, in dem sich mehrere TheaterpädagogInnen und SpielerInnen von Tempus fugit in unterschiedlichen Theaterprojekten mit eigenen und gesellschaftlichen Ängsten wie Xenophobie, Homophobie oder der Angst vor dem „Genderwahn“ künstlerisch auseinandersetzen.
Sonja Sarmann, Schulsozialarbeiterin an der Gewerbeschule Rheinfelden, stellte im April 15 einen ersten Kontakt zu Flüchtlingen in den Eingangsklassen her. Bei einem ersten Treffen lernten sich die Jugendlichen kennen, so dass anschließend Interviewteams gebildet wurden. Jeder Spieler aus der Jugendtheatergruppe interviewte einen Flüchtling. Sie tauschten sich über das Zuhause, die Flucht, die Situation in Deutschland und über Zukunftsvorstellungen aus.
Gleichzeitig beschäftigten sich die SpielerInnen mit den Themen Heimat, Zurücklassen, Fremde und Migration, schrieben ihre Ansichten und Erlebnisse auf und verglichen diese mit den Interviews. Aus dieser Vorarbeit und Recherche, aus den identifizierten Gemeinsamkeiten und Unterschieden entstand schließlich der Stücktext. Während den Proben entschieden sich vier Flüchtlinge, selbst mit auf der Bühne zu stehen. So wurde der persönliche Austausch und Kontakt ein wichtiger Bestandteil des Prozesses.
Zur Gruppe
Die Ursprünge der Tempus-fugit-Jugendtheatergruppe Rheinfelden liegen in dem von Karin Maßen 1996 initiierten Hertener Quartiertheater. Inzwischen zählt die Gruppe zum festen Bestandteil der Kulturszene in Rheinfelden und entwickelt pro Spielzeit ein Theaterstück. Die SpielerInnen im Alter von 14 bis 24 Jahren proben ein Mal wöchentlich sowie an mehreren Wochenenden. Gezeigt wird die Produktion meistens auch in anderen Städten und an Theaterfestivals. Zu Beginn jeder neuen Spielzeit ist die Gruppe geöffnet für neue SpielerInnen.
Wir danken
Sonja Sarmann, die den Kontakt mit den Jugendlichen aus dem Asylbewerberheim Rheinfelden ermöglicht hat. Für die gute Zusammenarbeit und für die Probemöglichkeiten bedanken wir uns ganz herzlich bei dem Jugendzentrum Tutti Kiesi Rheinfelden sowie bei dem St. Josefshaus Herten. Darüber hinaus danken wir dem Kulturamt Rheinfelden, dem Kinder- & Jugendbüro Rheinfelden und der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden.
Besonderer Dank geht auch an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sowie an alle Sponsoren und Paten.
Daten
Eigenproduktion
Gruppe
Ensemble: Jugendtheater Rheinfelden und Jugendliche aus dem Flüchtlingsheim Rheinfelden
Credits
Produktionsteam
Regie
Laura Jacob
Regieassistenz
Iana Moriashova
Licht & Bühnentechnik
Lukas Kettelhack
Grafik
Alexander Stutz
Von und mit
Laura Huber
Antonia Rehfuess
Johanna Jeske
Anselm Müllerschön
Lena Horsch
Jasmina Rahmanovic
Nadine Walter
Juliane Tresz
Ibrahim Kasabjii
Fatima Kasabjii
Bsejana Selimi
Vahid Azizi
Muhammed Barrow
Mohamad Dahbora
Foday Sanneh
Indrit Kurti
Muhamad Faizan
Sandhu Wakar
Lenar Minubaiev
Maria Landricina
Famkje Elgersma
Fabienne Pickard
Satyam Hecklinger
Jonas Schneider
Lily Tiemeyer