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Der Diener zweier Herren
Fotos: Thomas Quartier
Info
Zum Autor
Carlo Goldoni (1707 Venedig – 1793 Paris), Theaterautor und Regisseur, Wegbereiter des neuen italienischen Theaters schlechthin. Sein Gesamtwerk umfasst über 200 Texte – davon 137 Komödien (z.B. „Der Lügner“, „Mirandolina“, „Das Kaffeehaus“, „Viel Lärm in Chiozza“)
Zum Stück
Vor zwei Jahren haben Regisseurin Karin Maßen mit der freien Theatergruppe Tempus fugit und Vaclav Spirit, Regisseur von Gut & Edel, an einem Commedia dell´ arte Workshop in Paderborn teilgenommen. Seit dem planen sie eine gemeinsame Produktion, die jetzt zustande kommt: Spirit inszeniert mit Tempus fugit im Stil der Commedia dell´ arte, die berühmteste Komödie von Carlo Goldoni „Der Diener zweier Herren“.
Obwohl Goldoni als italienischer Gründer der Charakterkomödie gilt, trägt dieses Stück noch alle Merkmale des Stegreifspiels mit den wesentlichen Figuren: die beiden Alten Dottore und Pantalone, Arlecchino und sein gewitzter Dienerkollege Brighella, Pantalones Zofe Smeraldina und die Verliebten Clarice und Silvio wie auch Beatrice und Florindo, die in dieser Verwechslungskomödie allerlei durchstehen müssen, bevor sie vereint werden können.
Wie es sich für diesen Theaterstil gehört, tragen die Darsteller des Arlecchino, Pantalone, Dottore und Brighella typische Halbmasken und im Vordergrund des Spiels steht die an Akrobatik grenzende Körperarbeit und Spiellust der gesamten Schaustellertruppe.
COMMEDIA DELL´ARTE
Unter „commedia dell´arte“ versteht man das italienische Stegreiftheater des 16. und 17. Jh´s. „Commedia“ bedeutete damals Theater als solches und „arte“ bezeichnete nicht, was wir heute Kunst nennen, sondern „Handwerk“, „gekonnte Arbeit“. Anders gesagt, dieser Name betonte vor allem den professionellen Charakter dieses Theaters. Mit der Ankunft der Komödianten, dem Aufbau der Bühne, dem bunt kostümierten, von Pauken und Trompeten begleiteten Zug durch die Stadt begann die künstlerische Aktion.
Spricht man in der Commedia dell´arte von „Maske“, so meint man damit konkret die Gesichtsmaske wie auch ein Abstraktum: die Maske als Typus. Der Begriff „Maske“ steht somit für jene Aspekte der Figur, die von gleich welchem Schauspieler in gleich welcher Aufführung unverändert und immer erkennbar erhalten wurden. Der Zuschauer wusste von vorne herein, mit wem er es zu tun hatte, auf ersten Blick erkannte er: das ist ein Arlecchino, ein Brighella, ein Pantalone. Mit wenigen, rigoros festgelegten Körperhaltungen und Bewegungsschemen drückten die Darsteller eine Vielfalt differenzierter Gefühle aus.
Unsere Inszenierung ist eine Hommage auf den italienischen Regisseur Giorgio Strehler (1921-1997), der das Stück mit seinem Mailänder Piccolo Teatro über vier Jahrzehnte mit drei Schauspielergenerationen inszeniert hat.
Daten
nach Carlo Goldoni
Gruppe
Freie Gruppe
Credits
Es spielen
Benjamin Kraus
Veronika Nepple
Karin Maßen
Bernhard Greif
Laura Löffler
David Voges
Christoph Möser
Lilian Maßen
Claudia Palladino
Matthias Meier
Jan Halmazna
Produktionsteam
Regie
Vaclav Spirit
Kostüme
Gruppe
Laura Löffler
Licht
André Kulawik
Programm- und Plakatgestaltung:
Britta Rechlin
Sponsoring, Werbung, Internetfotos usw.
Johannes Maßen
Thomas Quartier
Tempus fugit