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Der Edi Lechner
schaut ins Paradies
Info
Zum Stück
Mit Hilfe des Elektromotors Pepi begeben sich der arbeitslose Edi Lechner und seine Freundin Fritzi auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie setzen sich zum Ziel die Mechanisierung, die für sie der Grund für die Arbeitslosigkeit darstellt, im Keim zu ersticken. Daher müssen sie auf ihrer Odyssee einigen der größten Erfinder und Entdecker begegnen, deren Werk es zum Wohle der Zukunft zu verhindern gilt…
Die Geschichte beginnt Anfang der 30er Jahre in Zeiten der Depression und Massenarbeitslosigkeit. Das Besondere dieser Inszenierung ist, dass sie in eine Revue, in Cabaretmanier der 20er Jahre, eingebettet ist. Somit findet das Stück in heiterem, unterhaltsamen Rahmen statt, jedoch dringen die wahren Umstände immer wieder ans Tageslicht.
Jura Soyfer begegnet den Themen des Stückes mit charmantem, bissigem Humor, ohne dennoch die Ernsthaftigkeit zu leugnen.
Zum Autor
Jura Soyfer, geboren im Dezember 1912 in Charkow, Ukraine, starb bereits mit 26 Jahren im Februar 1939 im Konzentrationslager Buchenwald an Typhus. Dennoch gehört er zu den wichtigsten politischen Autoren Österreichs der 30er Jahre.
Geboren in der Ukraine als Sohn eines adligen jüdischen Industriellen, flüchtet seine Familie 1921 vor der bolschewistischen Revolution nach Österreich in die Nähe Wiens.
Bereits mit 15 beginnt Soyfer sozialistische Schriften zu studieren und wird überzeugter Marxist. 1929 wird er Mitglied des Politischen Kabarett der Sozialdemokraten. Dort sammelt er erste Erfahrungen im szenischen Schreiben und publiziert in mehreren politischen Zeitschriften. Nach dem Scheitern des Arbeiteraufstands von 1934 schließt er sich der illegalen kommunistischen Partei Österreichs an. Seine literarischen Werke sind gekennzeichnet vom Widerstand gegen den Faschismus.
1937 wird Soyfer durch eine Verwechslung mit einem führenden Funktionär der kommunistischen Partei festgenommen. Nachdem sich herausstellt, dass gegen Soyfer selbst mit seinen kritischen Stücken genug belastendes Material vorliegt, wird er für drei Monate inhaftiert. Am 17. Februar 1938 wird er im Zuge einer Amnestie für „Politische“ entlassen, doch er befindet sich daraufhin lediglich 26 Tage in Freiheit. Am 13. März 1938 – ein Tag nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich– wird er beim Fluchtversuch in die Schweiz festgenommen.
Im Juni wird er ins Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er das berühmte „Dachaulied“ schreibt. Im September folgt die Deportation nach Buchenwald, seinem Todeslager.
Die Musiker
Das Varieté Orchester
Edi Lechners Orchester besteht heuer aus wirtschaftlichen Gründen leider bloß aus 3 Musikern. Umso energetischer wird die Bläsersektion von unserem Mann an der Posaune, Lukas Wyss, geführt. Harmonisch greift Sebastian Scheipers in die Saiten und die rhythmischen Einsätze des Schlagabteilung vollbringt Jonas Prina.
Angesiedelt an der Basler Hochschule für Musik – Abteilung Jazz, freuen sie sich nun auf ihre Premiere als Theatermusiker.
Wir danken ganz herzlich:
Der Stadt Rheinfelden, dem Kulturamt Rheinfelden für die Förderung des Tempus fugit Jugendtheaters Rheinfelden, dem Landesverband Baden-Württemberg und der Gemeinde St. Josef für die Probe- und Aufführungsmöglichkeiten. Allen Sponsoren und Paten für ihre Unterstützung und besonders Rüdi Wittmann, der Karin auf die Stücke von Jura Soyfer aufmerksam gemacht hat.
Daten
Von Jura Soyfer
Gruppe
Freies Theater Tempus fugit Jugendtheater Rheinfelden
Credits
Team
Regie/Bühnenbild
Karin Maßen
Regieassitenz/Maske
Sylvia Jourdan-Kirzdörfer
Lichtdesign/Lichttechnik
André Kulawik
Produktionsleitung / Kostüm
Claire Schelker
Bühnenbau
Schreinerei Stoll
Foto / Video
Thomas Quartier
Plakat- und Programmgestaltung
Britta Rechlin
Programminhalte
Claire Schelker
Michael Zier
Musik
Sebastian Scheipers
Jonas Prina
Lukas Wyss
Es spielen:
Michael Zier
Charlotte Jankowitz
Markus Möller
Anika Moos
Till Lang
Miriam Pfitzenmaier
Sebastian Palzer
Fabian Müller
Anna Mehlin
Nadine Drescher
Frėdėric Toussaint
Kora Winkler
Matty Schneider