Archiv:
Der grüne Kakadu
Fotos: Thomas Quartier
Info
„Es liegt im Wesen der Revolutionen, das sie von Pedanten missverstanden, von Bösewichtern missbraucht, und von der Masse als Schicksal hingenommen werden.“ Arthur Schnitzler
Zum Stück
Der grüne Kakadu ist eine Groteske über die Französische Revolution, uraufgeführt 1899 im freudianisch angehauchten Wien. In Schnitzlers Meisterwerk über seelische Befindlichkeit agieren in einer Kneipe geistvolle Philosophen, frivole Mädels, arme Teufel, böse Buben und abgefahrene Aristokraten. An diesem seltsamen Ort geben Komödianten die Verbrecher und Verbrecher mutieren zu Komödianten. Schauspieler spielen vor, Ganoven zu sein, erfinden haarsträubende Geschichten, die sie nie erlebt haben und sprechen von Untaten, die sie nie begangen haben.Ein Spiel aus augenblicklich wechselnden Gegensätzen stellt hier das Weltgeschehen auf den Kopf. Zur gleichen Zeit tobt draußen die Revolution im Stil eines blutigen Karnevals. Innen und Außen führen zu einem verwirrenden Spiel von Täuschung und Wahrheit, Spiel und Desillusion, Verzweiflung und Komödie.Das Miteinander von Erwartung und Agonie, Treue und Untreue endet mörderisch.
Zum Autor:
Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien Geboren. Er absolvierte ein Medizinstudium an der Universität Wien und promovierte 1885 auf diesem Gebiet. Schon 1880 hatte Schnitzler sein erstes Gedichtes “Liebeslied der Ballerine“ veröffentlicht und seitdem veröffentlichte er parallel zu seiner medizinischen Kariere sowohl medizinische als auch literarische Werke. Ab 1890 galt Schnitzler als wichtiger Teil der Wiener Moderne. 1899 wurde „Der grüne Kakadu“ uraufgeführt. Durch die Thematisierung von Untreue oder Täuschung, oft in ironischen Scherzen verpackt, übte Schnitzler Kritik an der bestehenden Gesellschaft. Im Aufgreifen von Tabuthemen in der Wiener Gesellschaft im 19. und Anfang der 20. Jahrhunderts erzielten Schnitzlers Werke große Erfolge. So Gehörte er Anfang des 20. Jahrhunderts zu den, auf deutschen Bühnen, meist gespielten Autoren. Er wurde mit Preisen wie dem Raimund Preises 1914, dem Volkstheaterpreis 1920 und dem Burgtheater Ring 1926 geehrt. Gleichzeitig heimste sich Schnitzler jedoch genau durch diese Themenwahl immer wieder Probleme, wie z.B. Zensuren oder eine Klage wegen erregen öffentlichen Ärgernisses ein. Arthur Schnitzler starb am 21. Oktober 1931 in Wien.
Zur Gruppe:
Die Gründung einer generationenübergreifenden Theatergruppe geht auf die Initiative von Fréderic Toussaint, einem 20-jährigen Teilnehmer der Tempus fugit Multiplikatorenausbildung, Anfang 2009 zurück. Weil der Alltag relativ selten Gelegenheiten für intensive Begegnungen zwischen alten und jungen Menschen bietet, wollte Fréderic durch die Theaterarbeit eine solche Gelegenheit schaffen. Gesagt getan: Schon bald formierte sich eine Gruppe aus Schülern und Senioren, die mit viel Neugierde und Freude eine kleine Szenen-Collage erarbeitete und anschließend aufführte. 2010 entstand so unter der Leitung von Eva Gruner eine weitere Szenen Collage mit dem Titel „fiel einfach um!“. Die schönen Probeerlebnisse und das positive Feedback der Teilnehmenden, der Presse und des Publikums gaben den Anstoß, die Arbeit der Gruppe fortzusetzen. 2011 wagte sich die Gruppe, nun bestehend aus Senioren und Mitgliedern der Tempus fugit Multiplikatorenausbildung, in der Regie von Ilona Zarypow an die Erarbeitung des Stücks, „Antigone“ nach der Bühnenfassung von Jean Cocteau. Seit diesen erfolgreichen Produktionen ist die Mitgliederzahl der Gruppe, für das diesjährige Stück nochmals gestiegen.
Wir danken
der Stadt Lörrach und dem Kulturamt Rheinfelden für ihre Unterstützung sowie Pfarrer Abraham und der Matthäusgemeinde für die Aufführungsmöglichkeit. Ebenfalls danken möchten wir Elke Weth vom Scala Kostümverleih für die Kostüme und die erstklassige Beratung. Besonderer Dank geht auch an die Fritz-Berger Stiftung sowie an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für die Förderung über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.
Daten
Arthur Schnitzler
Gruppe
Generationenübergreifende Gruppe
Credits
Annika Schweizer
Werner Adams
Lukas Kettelhack
Brigitte Kösler
Anna-Lena Hitzfeld
Hansjörg Bigler
Prospère und seine Truppe
Birgit Lorenz
Fabian Eyer
Melina Delpho
Onur Agbaba
Antonia Föhl
Winfried Kirst
Carolin Schröder
Matthias Meier
Linde Adelmann
Esther Kammüller
Matthias Meier
Hansjörg Bigler
Sebastian Palzer
Käthe Elsayed
Produktionsteam
Regie
Ilona Zarypow
Regieassistenz
Chantal Süss
Produktionsleitung
Melina Delpho
Kostüm
Isa R othenfels
Linde Adelmann
Karin Drändle
Maske
Melina Delpho
Esther Kammüller
Licht- und Bühnentechnik
André Kulawik
Foto- und Video
Thomas Quartier
Plakat, Programmheft
Chantal Süss
Programminhalt
Melina Delpho