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Der Revisor
Fotos: Jens Lamprecht
Fotos: Thomas Quartier
Info
Zum Stück
„Spucke nicht in den Spiegel, wenn dich daraus eine Fratze ansieht“ – dieses russische Sprichwort setzte Gogol als Motto über seinen „Revisor“. In seinem Spiegel gibt es nur Fratzen. Eine komplette Kommunalverwaltung tritt auf, von den Schutzleuten bis zum Stadthauptmann, dazu Gutsbesitzer, Kaufleute, einfache Bürger – und nicht ein anständiger Mensch: korrupt sind sie alle, auch der vermeintliche Revisor.
Durch einen Brief erfahren die Honorationen einer Provinzstadt, dass ein Revisor zu ihnen kommen wird. Sie halten einen kleinen Beamten, der aus Geldmangel in einem Gasthaus abgestiegen ist, für diesen gefürchteten Revisor und drängen ihm Geld auf. Der Stadthauptmann benutzt sogar seine Frau und seine Tochter, um sich dem vermeintlichen Revisor angenehm zu machen. Wenn dem „Revisor“ das Spiel zu gefährlich wird, verschwindet er. Danach bringt der Postmeister einen aufgebrochenen Brief, in dem der „Revisor“ seine Erlebnisse in der Stadt schildert – und die im Brief als Dummköpfe beschriebenen Kommunalpolitiker lesen sich gegenseitig ihre Porträts vor.
Gogol schrieb diese Komödie im Jahr 1835 und ein anderer russischer Schriftsteller stellte einmal fest: „Der Revisor ist unendlich. Es ist kein vorübergehendes, von Zeit und Ort bedingtes Lachen: es ist das unendliche Gelächter des russischen Gewissens über den russischen Staat.“ Doch geht das Stück weit über den vergangenen russischen Staat hinaus: es zeigt, wie gefährlich und grausam Dummheit und Bestechlichkeit sind. Es ist eine bitterböse Satire, über die man zwar lacht, doch nicht ohne Schauder.
Zum Autor
Nikolai Wassiljewitsch Gogol wurde am 1. April 1809 in Sorotschinsky in der Ukraine geboren. Sein Vater, Gelegenheitsautor ukrainischer Schwenken, stirb als Nikolai sechzehn Jahre alt ist. Nach Eigeninszenierungen mit seiner selbstgegründeten Internats-Theatergruppe arbeitet er, nach vergeblichen Bemühungen um eine Anstellung als Schauspieler, im Staatsdienst als Beamter im Department für öffentliche Gebäudeverwaltung und kurz darauf als Geschichtslehrer an einer privaten Mädchenschule. Selbst, durch seine körperliche Hässlichkeit, und seines empfindlichen Gemüts, Opfer der Gesellschaft, beginnt er Karikaturen seiner Mitmenschen zu zeichnen. 1831 lernt er den berühmten russischen Schriftsteller Alexander Puschkin kennen woraufhin sein erstes Prosawerk „Abende auf dem Vorwerk bei Dikanka“ erscheint. Gogol wird für kurze Zeit Dozent für Geschichte an der Universität Kiew. Nach den Erzählungen Puschkins, der bei einer Reise durch Russland in einer Provinzstadt für einen Revisor gehalten wird, verfasst Gogol 1835 sein Stück „Der Revisor“.
Wir danken
Wir danken dem Kulturamt Weil am Rhein, der Stadt Lörrach und dem Kulturamt Rheinfelden für ihre Unterstützung. Dem Nellie Nashorn und Kesselhaus Weilam Rhein danken wir für die Probe- und Aufführungsmöglichkeiten. Ein großes Dankeschön geht auch an den Scala Kostümverleih für die ausgezeichnete Beratung. Besonderer Dank geht darüber hinaus an das Kreisjugendreferat Lörrach und an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für die Förderung über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. sowie an alle Sponsoren und Paten.
Daten
von Nikolai Gogol
Gruppe
Tempus fugit Spielzeitteam 12 / 13
Credits
Produktionsteam
Regie, Textbearbeitung
Vaclav Spirit
Regieassistenz
Vitiko Schell
Musikalische Leitung
Anne Ehmke
Choreografie
Michael Greff
Eva Gruner
Stimmbildung
Heinke Steffens
Bühnenbild
Vaclav Spirit
Kostüm
Vitiko Schell
Licht- & Bühnentechnik
Lukas Kettelhack
Fotos
Thomas Quartier
Plakat- & Programmheftgestaltung
Alexander Stutz
Vitiko Schell
Produktionsleitung
Vitiko Schell
Es spielen
Konstantin Möckel
Pauline Harm
Isabel Lückerath
Jeremiah Knorpp
Alexander Stutz
Felix Krause
Till Behrend
Lisa Wick
Merle Mühlhausen
Jens Lamprecht
Benedikt Arnold
Tom Kessler