Archiv:
Die Vögel
Fotos: Silke Quartier
Info
Zum Stück
Komödie im antiken Griechenland. Hoffegut und Ratefreund, zwei Athener Staatsbürger, sind auf der Suche nach Freiheit. Losgelöst von korrupten Mitbürgern und gierigen Göttern wollen sie leben. Sie treffen dabei auf Wiedehopf, den König der Vögel, der sich als der ehemalige Menschenkönig Tereus entpuppt.
Ihm unterbreiten sie eine Idee, die für alle von Vorteil zu sein scheint. Die Vögel bauen einen gesicherten Staat, besteuern die Götter, lassen sich von Menschen verehren, erlangen die höchste Macht in der Hierachie zwischen Himmel und Erde zurück. Hoffegut und Ratefreund bürgern sich bei den Vögeln ein. Klar, dass auch menschliche Konsorten an der Kolonialisierung des Himmels teilhaben wollen.
Der großartige Aristophanes zieht in „Die Vögel“ 414 v. Chr. alle Register der antiken Satire. Im „Wolkenkuckucksheim“ werden harmlose Vögel zu Handlangern menschlicher Gelüste und Träume. Sie lancieren Intrigen, fördern Arbeitswut, Tyrannei, Mauerbau – eine Versöhnung inbegriffen.
Menschen, Masken, mobile Puppen, vogelartige Stabfiguren und Vogelobjekte folgen der Utopie in der Vereinigung von Realität und Fantasie. 80 Schauspieler jeden Alters partizipieren an diesem Großprojekt. Von Kinder-, Jugend-, Schul- und Erwachsenengruppen bis hin zur generationenübergreifenden Seniorengruppe sind alle Schauspieler von Tempus fugit vertreten. Wie bei den letzten Großproduktionen übernehmen Profis die Hauptrollen. Die Musik stammt ebenfalls von Profis, die sich als „Maddis’son Brass Band“ bereits einen Namen gemacht haben.
Heinrich Heine über „Die Vögel“
„…wir erhielten Lustspiele, deren komische Wirkung nicht durch einen launigen Charakter oder durch eine spaßhafte Intrige herbeigeführt wird, sondern die uns gleich unmittelbar in eine komische Welt versetzen, in ein Welt , wo Tiere wie Menschen sprechen und handeln und wo Zufall und Willkür an der Stelle der natürlichen Ordnung der Dinge getreten ist. Dieses finden wir auch bei Aristophanes. Nur dass letzterer diese Form gewählt, um seine tiefsinnigsten Weltanschauungen zu offenbaren, wie zum Beispiel in den Vögeln, wo das wahnwitzige Treiben der Menschen, ihre Sucht, in der leeren Luft die herrlichsten Schlosser zu bauen, ihr Trotz gegen die ewigen Götter und ihre eingebildete Siegesfreude in den possierlichen Fratzen dargestellt ist. Darum ist Aristophanes so groß, weil seine Weltsicht so groß war, wie sie größer, ja tragischer als die der Tragiker selbst, weil seine Komödien wirklich „scherzende Tragödien“ waren ; denn zum Beispiel Paistereos (Ratefreund) wird nicht am Ende des Stückes, wie etwas am Ende ein moderner Dichter es tun würde, in seiner lächerlichen Nichtigkeit dargestellt, sondern er gewinnt die Basilea, die schöne wundermächtige Basilea, er steigt mit dieser himmlischen Gemahlin empor in die Luftstadt die Götter sind gezwungen sich seinem Willen zu fügen, die Narrheit feiert ihre Vermählung mit der Macht, und das Stück schließt mit jubelnden Hymenäen. Gibt es für einen vernünftigen Menschen etwas grauenhaft Tragischeres als dieser Narrensieg und Narrentriumph!“
Zum Autor
Aristophanes (450 v.Chr./444 v.Chr.- 380 v.Chr.in Athen) war einer der bekanntesten griechischen Komödiendichter. Schon früh erhielt er eine Ausbildung zum Dramatiker und schrieb sein erstes Stück mit nicht einmal 20 Jahren.
Seine Werke wie „Lysistrata“ oder „Die Wolken“ parodieren scharf und überzeichnet die damalige Athener Gesellschaft voller zeitgenössischen Personentypen. „Die Vögel“ gilt als das gelungenste Bühnenstück des Dramatikers, welches sogar Größen wie Goethe oder Karl Kraus adaptierten.
Wir danken
Für die Aufführungsmöglichkeit auf dem „Inseli“ der Stadt Rheinfelden, für die hervorragende Kooperation und Koordination dem Kulturamtsleiter der Stadt Rheinfelden Claudius Beck. Darüber hinaus geht unser Dank an die Pestalozzi Schule Lörrach für die Aufführungsmöglichkeit und an die Stadt Lörrach für ihre Unterstützung.
Dank geht auch an den Zoo Basel sowie TÄSLER-Industrieverpackungen & Service für die zuvorkommenden Vergünstigungen,den SchulleiterInnen für die Probemöglichkeiten und dem großem Engagement der beteiligten LehrerInnen, die den Probenprozess mit begleiteten.
Besonderer Dank geht auch an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für die Förderung über den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. sowie an alle Sponsoren und Paten.
Zur Gruppe
Über 80 Aktive näherten sich über einen monatelangen künstlerischen Schaffensprozess an das Stück an, um in der diesjährigen Großproduktion zu einem Ensemble zusammenzuwachsen.
Außer SchülerInnen aller Schularten, einer neuen Rheinfeldener Gruppe, JugendtheaterspielerInnen, dem diesjährigen Spielzeitteam und der Seniorengruppe waren auch dieses Jahr professionelle SchauspielerInnen und MusikerInnen mit von der Partie.
Es wurden Masken gebastelt, getrommelt und an Choreographien gefeilt. Endprodukt ist ein buntes Maskenspektakel mit fetziger Musik, das Spaß und Spiellust garantiert und Groß und Klein gleichermaßen in das phantastische Reich der Vögel entführt.
Daten
nach Aristophanes Bühnenfassung Theater Tempus fugit
Gruppe
Gruppenübergreifend
Credits
Es spielen:
Ric Weisser
Etienne Blatz
Fabian Eyer
Esther Kammüller
Onur Agbaba
Moritz Lahr
Rolf Jürgens
Anna-Lena Hitzfeld
Melina Delpho
Lukas Kettelhack
Nils Baumann
Annika Greiner
Carolin Schröder
Antonia Föhl
Sebastian Palzer
Annika Schweizer
Karin Drändle
Renate Hess
Birgit Lorenz
Linda Adelmann
Tabea Deichsel
Fenja Dröschel
Igor Dziezewski
Josefa Loreth
Justin Mutter
Luisa Mueller
Ilona Zarypow
Liam Mönchhoff
Rina Golinets
Athina Gramatte
Lidia Granata
Benjamin Grether
Jonas Kehm
Arvid Köppel
Louisa Leitner
Charlotte Löbbe
Pablo Morales
Lukas Öcel
Dominik Rodriguez
Nina Racic
Domenic Roos
Alina Rosmann
Carmen Rotella
Ferdinand Schultze
Kristina Siniakova
Dominik Wehner
Laura Janczar
Theresa Pacha
Berivan Karabulut
Arlinda Ajredini
Ali Can Gencer
Lisa-Marie Carlsohn
Lisa Maria Schiliro
Ayleen Mielnik
Jessica Weber
Till Behrend
Manuel Rui Victohr
Benedict Bartl
Edita Emini
Vicky Emini
Anjur Emini
Sabina Emini
Shera Ali
Silvia Ali
Sidra Ali
Isabella Vinelli
Valeria Dipasquale
Marigona Kuroschi
Egson Kuroschi
Velimila Perisch
Nevena Perisch
Selbeta Berischa
Jana Geichwald
Julianna Krieger
Leila Yüksel-Kiessler
Funda Kilic
Brikena Azemi
Luisa Zubritzki
Jasmina Di Pasquale
Hermann Böhler
Armenius Reuter
Laetitia Sturm
Lars Winter
Valentina Wyss
Luisa Müller
Yannik Fischer
Leon Glajcar
Produktionsteam
Regie
Karin Maßen
Ilona Zarypow
Technische Leitung
André Kulawik
Theaterpädagogik, Percussion
Tim Krause
Theaterpädagogik
Laura Jacob
Tanz und Choreographie
Eva Gruner
Masken
Yva Steinberg
Melina Delpho
Ensemble
Kostüm
Isa Rothenfels
Elke Weth
Regieassistenz
Caroline Göttlein
Regiehospitanz
Wibke Kienle
Produktionsleitung
Matthias Meier
Maddis’son Brass Band
Fabian Heßel
Simon Goldschagg
Jan-Christoph Metz
Mathias Herzog
Michael Heidepriem