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Ganze Tage – Ganze Nächte

Fotos: Thomas Quartier

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Ganze Tage – Ganze Nächte

Zum Stück

„Ich würde gerne was anderes machen, als das, was ich mache, verstehst du, was anderes.

Jemand anders sein, am liebsten sogar das genaue Gegenteil…“

Gerald sucht eine Frau, die er lieben kann. Bislang hat er bei Frauen kein Glück gehabt. Er ist auf der Suche, um dem Alleinsein zu entfliehen.

Luzia und Fred führen eine Beziehung die geprägt ist von bohrender Eifersucht, Machogehabe und dem verzweifelten Bemühen „cool“ zu sein.

Silvia ist eine Frau, die von niemandem beachtet wird. Sie fällt nicht auf, keiner kann sich ihren Namen merken…

Ein junges Mädchen versucht den Menschen zu entkommen. Sie will von allen in Ruhe gelassen werden und stopft sich mit Schokolade voll…

Daneben ein Mädchen, das aufhört zu essen, zu denken, zu fühlen…

In Textpassagen, kleinen Geschichten, Monologen und Dialogen wird bruchstückhaft eine Welt sichtbar – poetisch und ernüchternd zugleich.

Durringers Stück hat keine dramatische Handlung, aber das Drama ist immer gegenwärtig. Die Figuren haben keine Entwicklung, dafür Sehnsucht, Angst, Aggression, Liebe und Schmerz und das „ganze verdammte Zeug!“

Rat- und orientierungslos taumeln die zufällig aufeinander treffenden Protagonisten durch die soziale Eiseskälte, die sie umgibt und die sie selbst verkörpern. Sie beschimpfen sich, streiten, reden aneinander vorbei, sind abwechselnd zärtlich und aggressiv, romantisch und brutal.

Kurze Momentaufnahmen des ganz alltäglichen Wahnsinns Leben. Facettenreiche Sinnbilder für den Lebenshunger der Menschen, die alles dafür tun, um sich diesen nicht einzugestehen. Hart am Abgrund, und doch immer wieder geprägt von Komik, Hoffnung und der Suche nach dem anderen in sich selbst.

Daten

nach Xavier Durringer

Gruppe

Tempus fugit – Jugendtheater Lörrach

Credits

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