Theater
Tempus fugit:
Nachtasyl
Fotos: Thomas Quartier
Info
Zum Stück
Ein Ehepaar vermietet einen heruntergekommen Kellerraum an eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft. Eine ehemalige Baronin, die ihr Erbe verloren hat, die Prostituierte Nastja, die sich nach der wahren Liebe sehnt, ein erfolgloser Schauspieler, der im Alkohol ertrinkt, der junge Pepel, der nie eine andere Welt als die der Diebe und Verbrecher kennenlernen konnte und weitere gescheiterte, entgleiste und heruntergekommene Bewohner, alle ausgeschlossen von der bürgerlichen Gesellschaft, leben dort auf engstem Raum zusammen.
Niemand hat eine Arbeit, kaum einer hat Geld und von einer besseren Zukunft können sie nur träumen. Diese Unterkunft ist ihre letzte Bleibe – ein Ort des Wartens und Hoffens.
Verzweiflung, Streit, Hoffnungslosigkeit, Gewalt, Liebe und Hass, sogar Suizid sind die Auswirkungen vom Leben “am Boden”. “Am Boden” (Na dnja) ist die genaue Übersetzung des russischen Titels.
Der Schauplatz ist selbst nach über 100 Jahren immer noch aktuell, wenn man an die Skandale um die unmenschliche Unterbringung von Flüchtlingen in überfüllten Heimen denkt. Doch nicht nur die Örtlichkeit ist zeitnah, auch die Folgen des Zusammenlebens auf engstem Raum bleiben unverändert.
Zum Autor
Maxim Gorki ist 1868 als Sohn eines Tischlers in Leibeigenschaft in sehr armen Verhältnissen, zwischen ehemaligen Sibirien-Sträflingen und Industrie- und Hafenarbeitern aufgewachsen. Seit seinem 9.Lebensjahr war er Vollwaise und lebte bei seinem Großvater. Schon früh war er auf sich alleine gestellt, weshalb er die Schule nur wenige Jahre besuchen konnte. Zunächst als Lumpensammler, später unter anderem als Schusterlehrling, Heiligenbildmaler, Lastenträger, Schreiber, Küchenjunge, Schiffsentlader, Bäckergeselle, Nachtwächter und Eisenbahnarbeiter verdiente er sein Geld, bevor er von seiner literarischen Kunst leben konnte.
Als er anfing zu schreiben, legte er seinen richtigen Namen Alexej Maximowitsch Peschkow ab, und wählte den Schriftstellernamen “Gorki” – “das Bittere”.
Er beteiligte sich aktiv an den Streik- und Protestbewegungen gegen die russische Regierung. Niederlagen in der Revolution 1905 zwangen ihn zur Flucht nach Paris. Nach einer Reise in die USA lebte er eine Zeit lang auf Capri im Exil, bevor er wieder nach Russland zurückkehren durfte.
Er schrieb hauptsächlich Dramen, Romane und Erzählungen, die sehr stark von seinem Leben, besonders von seiner Kindheit, geprägt wurden. “Das Nachtasyl” ist eines seiner bekanntesten Theaterstücke.
Zum Ensemble
Für derzeit 19 junge Erwachsene bietet Tempus fugit die „Grundlagenausbildung Theaterpädagogik BuT“ mit den Inhalten Theaterpädagogik, Schauspiel und Kulturmanagement an. Für die elf Teilnehmenden im ersten Jahr sieht die Ausbildung u.a. die gemeinsame Erarbeitung eines Theaterstücks in einem kompakten dreiwöchigen Probenprozess mit einer anschließenden Regionaltournee vor. Ziel der täglichen Probearbeit ist es, die Entstehung eines Stückes künstlerisch und organisatorisch in seiner Ganzheit erfahrbar zu machen, schauspielerische Fähigkeiten zu verfeinern und wertvolle Kenntnisse in der Rollenarbeit zu vermitteln.
Danksagung
Wir danken der Stadt Weil am Rhein, der Stadt Lörrach und der Stadt Rheinfelden für ihre Unterstützung. Ein großes Dankeschön geht auch an das Team vom Kesselhaus für die Probe- und Aufführungsmöglichkeit.
Unser Dank gilt auch dem Kreisjugendreferat Lörrach und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, sowie allen SponsorInnen und PatInnen.
Daten
von Maxim Gorki
Gruppe
Spielzeitteam
Credits
Schauspiel
Lukas Hesche
Lea Oltmanns
Lea Wegert
Joshua Walton
Simon Vierke
Sarah Freiermuth
Celina Schapp
Johannes Demmler
Youssef Aboutahir
Caroline Mock
Niklas Lehmann
Produktionsteam
Regie und Textbearbeitung
Vaclav Spirit
Regieassistenz und Produktionsleitung
Maxi Blässing
Musik
Anne Ehmke
Bühnenbild
Vaclav Spirit und Maxi Blässing
Licht- und Bühnentechnik
André Kulawik
Foto- und Videoaufnahmen
Thomas Quartier
Programm- und Plakatgestaltung
Nadine Bahls