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Yvonne is(s)t keine Bitterschokolade

Ana Reinhard
André Kulawik
Annika Greiner
Antonia Föhl
Chantal Süß
Karin Maßen
Lukas Kettelhack
Melina Vettermann
Morgana Pasch
Philippe Bürgin
Robin Karle
Rolf Jürgens

Fotos: Thomas Quartier

Info

Zum Stück

Diese Inszenierung verknüpft zwei Stücke „Bitterschokolade“ von Mirjam Pressler und „Yvonne, die Burgunderprinzessin von W. Gombrowicz. Warum zwei Stückvorlagen?
Die Theatergruppe der kaufmännischen Schulen und der Mathilde-Planckschule entschied sich dafür, weil dadurch das „Innenleben“ einer Person, die Probleme mit ihrem Äußeren und mit ihrer Psyche hat, gezeigt werden kann, ohne zu moralisieren und zu stigmatisieren. Bei uns heißt diese Person Eva. Wie in der Vorlage von Mirjam Pressler.
Eva ist in der Klasse nicht gerne gesehen. Sie ist dick. Eigentlich ganz hübsch, aber das zählt für sie nicht.
Die Klasse probt ein Theaterstück ein. Keine will die Rolle von Yvonne, der Burgunderprinzessin spielen. Warum? Yvonne ist dick, unansehlich und wird in dem Stück selbst brutal ausgebeutet. Das kennt Eva auch.
Für einen kurzen Moment wird Yvonne auch geliebt. Sie ist anders als die anderen. Das reicht als Motiv. Eva kennt das aus ihrem eigenen Leben. Aber das kann doch nicht ernst gemeint sein. Was soll an ihr schon liebenswert sein?
Yvonne reagiert darauf gar nicht. Eva, als diejenige, die die Person natürlich spielen muß, schon. Sie glaubt nicht, dass irgend jemand Gefallen an ihr finden könnte. Selbst wenn die anderen mal nett zu ihr sind. Das kann doch nicht echt sein. Sicher wird es so werden, wie bei Yvonne auch. Die wird nämlich wieder verlassen. Eva kennt das aus ihrem eigenen Leben. Keine Freundin hat je zu ihr gehalten oder offen mit ihr gesprochen.
Jetzt könnte das Ganze doch für Eva zu viel sein. Eine Zumutung immer mit dem Eigenen mit konfrontiert zu werden. Für das Theaterspiel ist es prima. Sie spielt absolut glaubhaft, aber Theater ist nicht das Leben.
Warum steigt sie nicht aus?
Weil sie lieber dazu gehört, selbst um diesen Preis.
Wie endet das Ganze?
So viel sei verraten… bei Yvonne der Burgunder Prinzessin gibt es Fisch. Ganz zum Schluss. Ende. Sie erstickt an den Gräten. Eva nicht…
Die Inszenierung findet im Rahmen des Lörracher „Mahlzeit“ Projektes statt.
Begleitend zu den Aufführungen bietet die Frauenberatungsstelle Infomaterialien und weitergehende Aufklärungs-, Klassenbesuche und Beratungsgespräche an.
Guten Appetit …bzw. viel Spaß beim Zuschauen!

Über Witold Marian Gombrowicz

Der 1904 in Polen geborene Witold Marian Gombrowicz wuchs in Warschau auf und absolvierte dort 1927 sein Jurastudium.Anschließend zog er nach Buenos Aires und vediente dort seinen Lebensunterhalt als Bankangestellter. Seine Leidenschaft jedoch war das Schreiben.
Seine Werke beinhaltete Themen, die Jean-Paul Sartre später mit dem Begriff Existenzialismus zusammenfasste. Auch sprach er sich immer für ein geistig fortschrittlicheres Polen aus, was ihm ein Publikationsverbot in seinem Heimatland bescherte. Gombrowicz lebte bis zu seinem Tod 1969 außerhalb seines Heimatlandes Polen. Zuletzt mit seiner Frau Rita Labrosse in Vence in Frankreich.


Über Mirjam Pressler

Mirjam Pressler, 1940 in Darmstadt geboren, ist eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Das Buch „Bitterschokolade“ veröffentlichte sie als eines ihrer ersten Werke im Jahr 1980. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2010 der deutsche Jugendliteraturpreis verliehen. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Landshut.

zur Gruppe

Die Schultheatergruppe der kaufmännischen Schulen und der Mathilde- Planck -Schule bestand ursprünglich aus zwölf engagierten SchülerInnen. Auf der Bühne selbst sind es jetzt acht couragierte SchülerInnen verschiedenster Schultypen mit einer Verstärkung von Tempus fugit (wegen Krankheitsausfall). Seit September wird geprobt und gemeinsam die Bühne erobert. Drei der Mitglieder waren schon im letzten Jahr mit von der Partie. Das macht Hoffnung für das nächste Jahr. Denn die Tradition des Schultheaters dieser beiden Schulen ist lange. 1995 bildete die erste Gruppe den Anfang von Tempus fugit. Alle Neuen sind im nächsten Schuljahr herzlich willkommen. Probenbeginn ist immer gleich zu Schuljahresbeginn. Es wird an Theatermethoden, Rollenmethodik, Sprachgestaltung, Körperbewusstsein gearbeitet und erst nach dem dreimonatigen Kennenlernen werden Themenschwerpunkte, ideen gesammelt und die gemeinsame Stückidee entwickelt. Nach den ersten drei Monaten können sich die SchülerInnen entscheiden, ob sie an dem Stück mitarbeiten wollen und verpflichten sich dann auch zu weiteren Wochenendproben neben den wöchentlichen Proben am Nachmittag. Die SchülerInnen besuchen die verschiedensten Schultypen, wie z.B. Berufsfachschule, Berufskolleg, EG und WG. Die Mehrzahl der SpielerInnen kommt aus den Klassenstufen 11 und 12. Das Alter liegt zwischen 15 und 21 Jahren. Die gegenseitig bereichernde Kooperation mit dem Theater Tempus fugit zeigt sich darin, dass nicht nur Karin Maßen Regie führt, sondern dass auch Tempus fugit Spielerinnen bei Schuaspielproben, Regieassistenz, Kostüm, Technik mit von der Partie sind.

Danksagung

Wir danken ganz herzlich:

Für eine immer ausgezeichnete und vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstützung durch Herrn OstD Eickmeier, Frau OstDin Mareis und dem Kollegium der Schulen.
Für die Telefonate, mündliche und schriftliche Absprachen bei Frau Hirlinger, Frau Weiß, Frau Eiche und Frau Gehrt.
Allen Hausmeistern und Reinigungskräften herzlichen Dank für ihre Hilfsbereitschaft und ihr Entgegenkommen.
Frau Lang für ihr freundliche und zuvorkommende Art, ihre Geduld und Entgegenkommen bei den Proben und Aufführungen im Foyer. Allen Eltern und LehrerInnen, die durch die Proben immer wieder gefordert wurden.
Gefördert vom Kultusministerium für Kultus, Jugend und Sport über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.

Kooperationen

Die Produktion entstand in Zusammenarbeit mit der Lörracher Kulturinitiative MAHLZEIT und der Frauenberatungsstelle Lörrach.

Daten

frei nach Witold Gombrowicz & Mirjam Pressler

Gruppe

Schultheater AG der Kaufmännischen Schulen und der Mathilde-Planck Schule

Credits

Team

Regie

Karin Maßen

Regieassistenz

Antonia Föhl

Annika Greiner

Produktionsleitung

Lukas Kettelhack

Licht-und Bühnentechnik

André Kulawik

Plakat-und Programmheftgestaltung

Chantal Süss

Tontechnik

Lukas Kettelhack

Es spielen:

Annika Greiner

Morgana Pasch

Melina Vettermann

Philippe Bürgin

Robin Karle

Ana Reinhard

Rolf Jürgens

Özlem Cengiz

Antonia Föhl

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